28.03.18

"Berlin erneut ganz weit vorne – Brandenburg braucht Agenda für mehr Wachstum"

Zu den heute veröffentlichten Wachstumszahlen für 2017 in Berlin und Brandenburg erklärt Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB):

„Berlin liegt beim Wirtschaftswachstum erneut ganz weit vorne. 2017 herrschte in der Hauptstadt die zweitstärkste Dynamik aller Bundesländer. Seit 2014 behauptet sich Berlin beim Wachstum kontinuierlich in den Top drei und liegt weit über dem deutschen Durchschnitt. Der Aufschwung steht auf einem breiten Fundament. Der Zuzug zehntausender Menschen in jedem Jahr sorgt für eine Sonderkonjunktur. Ihre zusätzliche Kaufkraft kommt nahezu allen Branchen in der Stadt zugute. Ein weiterer Pluspunkt ist das starke Wachstum der Digitalwirtschaft. Schon heute ist sie ein starkes Standbein für die Berliner Wirtschaft, und das Potenzial für die Zukunft ist groß. 

Ein Manko ist die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes. Berlin darf nicht allein auf Dienstleistungen setzen. Auf die enorme Wertschöpfung durch die Industrie kann die Stadt nicht verzichten. Wir brauchen eine aktive Industriepolitik, die die Unternehmen voranbringt und hilft, neue Betriebe hier anzusiedeln. Ein schlüssiges Konzept für den Wirtschaftsverkehr und eine Übersicht über verfügbare Gewerbeflächen sind aus Sicht der Unternehmen wichtige Aufgaben. Auch in anderen Bereichen müssen die Rahmenbedingungen besser werden, damit der Aufschwung möglichst lange anhält. Der Investitionsrückstau vor allem bei der Infrastruktur ist noch immer groß, die Reform der Verwaltung kommt kaum voran. Zudem muss die Qualität der Schulen besser werden. Hier brauchen wir mehr Tempo.

Brandenburg lag 2017 mit einem Wachstum von nur 1,4 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Die Beschäftigungslage hat sich in den vergangenen Jahren zwar deutlich verbessert, auch die stabile Situation in der Industrie ist erfreulich. Doch es fehlt ein echtes Zugpferd für die Konjunktur. Mit der mäßigen Entwicklung darf sich das Land nicht zufrieden geben. Brandenburg braucht eine Agenda für mehr Wachstum. Das gilt etwa für die Versorgung der Unternehmen mit Breitband-Internet und für das Bildungssystem. Auch ein Zukunftskonzept für die Lausitz ist wichtig, um die Wirtschaftskraft Brandenburgs zu stabilisieren.“ 

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