23.06.16Berlin

Integration von Migranten weiter größte Herausforderung für Städte

Die hohe Zuwanderung beschäftigt alle Städte – unabhängig von Größe und regionaler Lage. Themen wie die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen, Wohnen, Finanzen, aber auch Digitalisierung rücken weiter in den Vordergrund.

Insbesondere der Wohnungsbau und die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums gewinnt als eines der drei großen kommunalen Zukunftsthemen an Brisanz. Die Politik muss hier für die passenden Rahmenbedingungen sorgen. Das bedeutet: Wir brauchen weniger Bürokratie, mehr Flexibilität etwa bei der Gebäudehöhe, schnellere Genehmigungen und genügend Bauland.

Die Ergebnisse für das Jahr 2016

Das „OB-Barometer" des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) ist eine seit 2015 jährlich durchgeführte Befragung der (Ober-)Bürgermeister/innen der deutschen Städte ab 50.000 Einwohner/innen.

  • Die Zuwanderung ist für alle Städte, unabhängig von Größe und regionaler Lage, das wichtigste Aufgabenfeld. Gegenüber dem Vorjahr ist der Handlungsbedarf hier sogar noch gestiegen. 
  • Insgesamt gewinnt das Thema Wohnen in deutschen Großstädten an Brisanz: Die befragten Stadtspitzen sehen den Wohnungsbau und die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum als eines der drei aktuell wichtigsten Handlungsfelder in der eigenen Kommune.
  • Der Umgang mit der vielfach schwierigen Finanzlage bleibt trotz leichter konjunkturbedingter Entspannung nach dem Flüchtlingsthema weiter auf Platz 2 der Aufgabenhierarchie.
OB-Barometer 2016 Zukunftsthemen
© Difu 2016

    Prognose

    Die Prognose der Stadtspitzen zur künftigen Bedeutung der verschiedenen Handlungsfelder ähnelt sich unabhängig von Größe und Region. Die zentralen Punkte sind:

    1. Die Zuwanderung wird von einer deutlichen Mehrheit aller Befragten als ein sehr wichtiges Aufgabenfeld für deutsche Kommunen bewertet.
       
    2. Der demografische Wandel unterliegt einem Bedeutungsverlust und scheint nicht mehr zu den Top-Prioritäten zu zählen.
       
    3. Vielmehr rückt die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft stärker ins Blickfeld.
       
    4. Weitere wichtige Herausforderungen stellen die soziale Ungleichheit sowie die Anpassung und Sicherung der Daseinsvorsorge dar.
       

    Dabei zeigt sich das Meinungsbild der befragten Stadtspitzen unabhängig von der Größe der Städte in vielen Belangen sehr homogen. Zwar stehen in Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern neue Mobilitätsformen, der ökonomische Wandel und der Städtebau etwas höher auf der Agenda als in kleineren Städten, jedoch wird die Bedeutung solcher Zukunftsthemen für die deutschen Kommunen insgesamt von den Stadtspitzen weitgehend ähnlich eingeschätzt. Der demografische Wandel hingegen fällt im Themenranking im Vergleich zum Vorjahr zurück.

    Das aktuelle OB-Barometer

    Ihr Ansprechpartner für Volkswirtschaft & Statistik

    Klaus Jeske, UVB, Unternehmensverbände, Berlin, Brandenburg
    Volkswirtschaft, Statistik und Förderpolitik
    Klaus
    Jeske
    Telefon:
    +49 30 31005-127
    Telefax:
    +49 30 31005-240
    E-Mail:
    Jeske [at] wveb.de