21.12.20

Neue Arbeit will gelernt sein

Was Unternehmen beachten müssen, wenn die Belegschaft nur noch zeitweise ins Büro kommt.

Die Corona-Krise verändert vieles. Vor allem der Digitalisierung in den Unternehmen beschert sie einen Quantensprung. Wer hier schon vor der Pandemie gut aufgestellt war, profitiert jetzt besonders von seinem Vorsprung und wird das auch in Zukunft tun. Das gilt für globale Versandhändler wie Amazon ebenso wie für Mittelständler aus Berlin. Das ist das Ergebnis einer Online-Diskussionsrunde im Haus der Wirtschaft zur Zukunft der Arbeit, moderiert von UVB-Organisationsexperte Robert Schulte.

Die Arbeitswelt ist heute eine andere als früher: mobiles Arbeiten und digitale Kommunikationstools gehören spätestens seit Corona zum Standard. Beim Netzwerk-Ausrüster ADTRAN sind hauptsächlich Softwareentwickler tätig, die seit vielen Jahren eigenverantwortlich und autonom arbeiten.

Agiles Arbeiten mit neuen Methoden

Das sei schon vor der Pandemie eine wichtige Herausforderung gewesen, sagte Personalleiterin Petra Hillicke – gerade für ein international agierendes Unternehmen wie ihres. Die Führungskräfte bei ADTRAN arbeiteten seit Jahren als agiles Team. Von den rund 100 Kolleginnen und Kollegen seien nur vier permanent vor Ort. Sie organisierten ihren Austausch mit sogenannten „Daily Stand-Up“-Konferenzen gemäß dem Scrum-Prinzip für Projektarbeit. „Bei uns funktioniert virtuell alles gut“, urteilte sie. „Mit einem guten Konzept ist auch ein neuer Mitarbeiter gut integrierbar."

„Zoom ersetzt nicht den persönlichen Kontakt“

Dagegen war es für die SBB Sonderabfallgesellschaft aus Potsdam eine große Herausforderung, als die gesamte Belegschaft ins Homeoffice wechseln musste und nicht mehr in Präsenz arbeiten konnte. Berend Wilkens, der Geschäftsführer, war beeindruckt, wie gut die Zusammenarbeit über Videotools lief. Für ihn gibt es allerdings Grenzen. „Werkzeuge wie Zoom können den persönlichen Kontakt keineswegs ersetzen. Schwierige Gespräche mit Mitarbeitern lassen sich virtuell nicht gut führen.“ Außerdem könne, wer neu an Bord komme, mit Online-Tools nicht ausreichend gut eingearbeitet werden.

Online-Konferenz Mobiles Arbeiten
Moderator Robert Schulte (ganz links) lotete mit Petra Hillicke, Berend Wilkens und Petra Göbel (von links nach rechts) die Möglichkeiten des Mobilen Arbeitens aus. © UVB 2020

Bei der Messe Berlin sind seit März 2020 wesentliche Geschäftsfelder weggebrochen. Das Unternehmen musste nicht nur mit der neuen Arbeitssituation klarkommen, sondern auch neue Konzepte und Geschäftsfelder entwickeln. Gerade in dieser schwierigen Situation sei es essentiell gewesen, in einem guten kommunikativen Austausch zu bleiben und die Führungskräfte zu stärken, berichtete Petra Göbel, Leiterin des Geschäftsbereichs Human Resources.

Übung macht den Meister

Es habe verschiedene Angebote des Unternehmens an die Führungskräfte gegeben, um weiterhin zeitgemäß arbeiten zu können. Dazu zählen Showcases zum virtuellen Führen oder zum Moderieren auf Distanz, Schulungen zum Arbeiten mit Conceptboards und anderen digitalen Tools. „Das Vermitteln von Wissen ist das Eine, das Anwenden ist das Andere. Das braucht Zeit und Begleitung“, lautete Göbels Fazit.

So unterschiedlich die Herausforderungen für die drei Unternehmen waren – in einem Punkt waren alle einig: Corona hat für alle eine enorme Lernkurve bedeutet. In Zukunft werde es nicht mehr um den Gegensatz gehen, ob man am Arbeitsplatz präsent sei oder digital arbeite. Vielmehr werde es darum gehen, welches Tool für welche Aufgabe sinnvoll sei, mit welchen Maßnahmen man seine Ziele am besten erreichen könne und wie man die beteiligten Kolleginnen und Kollegen einbinde.

Den Mitschnitt der Veranstaltung können Sie hier ansehen. Informationen zum mobilen Arbeiten bzw. zu Unterstützung in der Corona Pandemie finden Sie hier.

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