05.12.23Berlin

Weickert: „Wir erleben einen neuen PISA-Schock – Zeitenwende auch in der Bildungspolitik ist überfällig“

Wirtschaft fordert nach neuer Vergleichsstudie entschiedene Maßnahmen

Die neuen Ergebnisse der PISA-Studie der OECD wertet UVB-Geschäftsführer Sven Weickert als alarmierend. „Wir erleben einen neuen PISA-Schock. Unser Bildungssystem rutscht weiter ungebremst talwärts", sagte er am Dienstag in Berlin.

Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in den Kernfächern würden immer schlechter statt besser. Zudem verstärke die Schule die bestehenden Ungleichheiten weiter, statt für mehr Chancengleichheit zu sorgen. „Mit den großen Herausforderungen unserer Tage, der Integration von Geflüchteten und der Digitalisierung, ist das Bildungssystem heillos überfordert", analysiert der Bildungsexperte.

„Junge Generation braucht erstklassige digitale Kompetenzen"

Die wirtschaftlichen Folgen des jahrelangen Nicht-Handelns würden uns schon bald einholen, befand er weiter. Nationen, die ihren Nachwuchs besser ausbildeten, würden uns noch stärker Konkurrenz machen. „Für den Strukturwandel, die Künstliche Intelligenz und andere Zukunftstechniken braucht die junge Generation erstklassige digitale Kompetenzen. Am Geld liegt der aktuelle Misserfolg nicht – Deutschland gibt pro Kopf fast doppelt so viel für Bildung aus wie der OECD-Schnitt."

Eine Zeitenwende auch in der Bildung hält Weickert deshalb für überfällig. „Wir brauchen mehr Qualität auf allen Ebenen des Systems. Zentral vor allem in Berlin und Brandenburg sind mehr und besser qualifiziertes Personal und eine gezielte Förderung und Integration von benachteiligten Kindern, gerade beim Spracherwerb. Das Bildungssystem fit für die Zukunft zu machen, ist die beste Wirtschafts- und Sozialpolitik, die man sich vorstellen kann.“

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