26.04.16Berlin

Wichtigste Konjunkturstütze bleibt der private inländische Konsum

Wie wird sich die deutsche Wirtschaft in 2016 entwickeln? Die führenden Wirtschaftsinstitute haben in ihrem Frühjahrsgutachten 2016 ihre Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht. Die Eckdaten der Prognose dienen der Bundesregierung als Grundlage ihrer eigenen Projektion der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt.

Wichtige Einschätzungen sind:

  • Das BIP wird 2016 voraussichtlich um 1,6 Prozent steigen. Damit senken die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose aus dem Herbst 2015 um 0,2 Prozent ab. Grund hierfür ist vor allem die weiterhin verhaltene Weltkonjunktur. Die wirtschaftliche Abkühlung setzt sich insbesondere in den Schwellenländern fort. Der private Konsum im Inland bleibt die wichtigste Konjunkturstütze. Begründet wird dies durch den anhaltenden Beschäftigungsaufbau, merkliche Lohnzuwächse und niedrige Energiepreise. Starke Impulse resultieren außerdem aus den expansiven Aufwendungen im Rahmen der Flüchtlingsmigration.
     
  • Die Investitionstätigkeit bleibt insgesamt verhalten. Während die Wohnungsbauinvestitionen aufgrund des Zinsumfeldes und der Zuwanderung ausgeweitet werden, verharren die Unternehmensinvestitionen wegen der weltwirtschaftlichen Unsicherheit auf niedrigem Niveau. Im 2. Quartal 2016 wird mit einer moderaten Erholung des Exports dank hoher Auftragsbestände und steigender Nachfrage aus dem Euroraum, Großbritannien und den USA gerechnet.
     
  • Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiterhin positiv. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird im Jahr 2016 um 584.000 Personen und im Jahr 2017 um 386.000 Personen zunehmen. Bedingt durch die hohe Flüchtlingsmigration wird für 2017 mit einem Anstieg um 100.000 Erwerbslose gerechnet. Die Arbeitslosenquote würde so von 6,2 Prozent in 2016 auf 6,4 Prozent in 2017 steigen. Die demografiebedingte Schrumpfung des heimischen Erwerbspersonenpotentials wurde 2015 erstmals nicht mehr durch Zunahme der Erwerbsbeteiligung gemindert. Die Forscher sehen hierfür die Einführung der Rente mit 63 als ursächlich an.

Weiterführende Informationen:

Hier lesen Sie das Frühjahrsgutachten 2016.

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