„Konjunkturschwäche schlägt auf den Arbeitsmarkt durch – Unternehmen haben noch tausende Ausbildungsplätze zu besetzen“
Der Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg präsentiert sich im August 2023 nicht mehr in Top-Verfassung. „Die Konjunkturschwäche geht auch am Arbeitsmarkt in der Hauptstadtregion nicht spurlos vorüber", sagte dazu der stellvertretende UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12.400 in der Hauptstadtregion zeige, dass Berlin und Brandenburg nicht immun sind gegen die Probleme der deutschen Wirtschaft wie Kaufzurückhaltung, Flaute auf dem Bau und zurückgehende Exporte. Der Beschluss des Wachstumschancengesetzes durch das Bundeskabinett ist Schirp zufolge ein Signal, die Standortbedingungen zu verbessern.
Mehr als 11.300 Ausbildungsplätze noch unbesetzt
Zum Start des Ausbildungsjahres sind immer noch 11.300 Ausbildungsplätze unbesetzt. Hinzu kommen die Angebote, die von den Unternehmen bei den Arbeitsagenturen gar nicht erst gemeldet werden. "Wir appellieren an die Betriebe, weiter nach talentierten Nachwuchskräften zu suchen und die Nachvermittlungsaktionen zu nutzen", erklärte der UVB-Vizechef. "Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollten nicht die Flinte ins Korn werfen. Ihnen stehen noch viele Wochen viele tausend Wege in das Berufsleben offen."
In Berlin setze sich der Trend einer leicht zunehmenden Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten fort, analysierte die UVB weiter. Allerdings entwickele sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf einem stabilen Pfad.
In Brandenburg ist die Lage robuster
"Aktuell kommen gerade viele junge Schulabgängerinnen und Schüler sowie Ukrainerinnen und Ukrainer auf den Arbeitsmarkt nach dem Abschluss ihrer Sprach- und Integrationskurse. Unternehmen und Jobcenter sollten alles tun, damit ihnen einen möglichst reibungsloser Einstieg in die Beschäftigung gelingt und sie sich rasch weiter qualifizieren können", sagte Schirp.
In Brandenburg sei die Nachfrage nach Personal etwas robuster. Zugleich entstünden in den Betrieben nur noch wenige neue sozialversicherungspflichtige Jobs. "Die verhaltene Entwicklung betrifft eine Reihe von Branchen, von der Industrie über den Bau bis hin zum Gastgewerbe. Um an die bisherige Dynamik anzuknüpfen, braucht der Arbeitsmarkt in der Region zusätzliche Impulse.“